So sieht das perfekte Loser-Depot aus + wie geht’s besser?

Wie investiert der durchschnittliche deutsche Anleger? Diese Frage habe ich mir persönlich selber gestellt und somit auf die Suche nach Antworten gemacht. Die Erkenntnisse waren sehr überraschend für mich. Vor allem die Diversifikation hat mich schwer erschüttert. Heute zeige ich dir das perfekte Loser-Depot und werde im Anschluss noch erläutern, wie es besser gehen würde.

Informationen über das Anlageverhalten eines durchschnittlichen deutschen Sparers sind nicht leicht zu finden. Deswegen habe ich mehrere Veröffentlichungen von Depotbanken und Geldinstituten der letzten Jahre gelesen und diese zusammengetragen. Somit konnte ich für mich einige Erkenntnisse daraus ziehen. Diese sind deswegen nicht repräsentativ und bilden auch zum großen Teil meine eigenen Ansichten wieder. 

Grundsätzlich erfreulich war die Erkenntnis, dass immer mehr Deutsche auf den Geschmack von Aktien und ETFs kommen. Die eigene Geldanlage in die eigenen Hände zu nehmen, erachten immer mehr als sinnvoll. Aber es fällt auch auf, dass sich das Anlageverhalten immer wieder sehr auf unseren Heimatmarkt und die deutschen Aktien richtet. Dazu gleich aber mehr.

Grundsätzlich würde sich mehr Finanzbildung und der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus langfristig positiv auf die Performance auswirken.

Beim Studieren der vielen einzelnen Analysen ist mir ungefähr immer die gleiche Depotaufteilung aufgefallen.

So besteht das Depot nach diesen Erkenntnissen zu 58% aus Aktien und zu ca. 20% aus ETFs. Die restlichen Prozente verteilen sich auf andere Anlagen wie Anleihen, Immobilien, Sparpläne von Banken oder ähnlichem.

Auffällig ist hier durchaus die Risikobereitschaft des Einzelnen. Ein hoher Aktien- und ETF Anteil kann langfristig für Rendite sorgen. Natürlich habe ich hier nicht die einzelnen Lebenssituationen und auch nicht das Lebensalter genauer analysieren können. In meiner Annahme spiegelt dies einfach den Durchschnitt.

Der Aktienanteil besteht bei ca. 65% aller Anleger zu nicht mehr als 5 verschiedenen Aktien. Nur 15% der Anleger streuen ihre Aktienanlage auf mehr als 10 verschiedene Unternehmen.

Noch viel verheerender zu der nur auf 5 verschiedene Unternehmen bestehenden, nicht vorhandenen Diversifikation kommt die Auswahl der Wertpapiere. So überwiegt die Heimatliebe noch immer sehr. Zu den beliebtesten Aktien der deutschen Anleger zählen immer noch Unternehmen wie BASF, Siemens, Allianz, Telekom, Daimler, Deutsche Bank, SAP und E.ON. Dies sei begründet damit, dass man sich mit Unternehmen die man kennt und evtl. verbunden ist, wohler fühlt. Nur vereinzelt liegen auch Werte wie Apple oder die von anderen großen Technologieunternehmen in den Depots.

Die 20%, welche auf den ETF Anteil entfallen, werden überwiegend so die Erkenntnis, in den breit gestreuten MSCI World investiert.

Hier hat sich zumindest der in Anführungsstrichen Mut durchgesetzt, in einen breit gestreuten ETF zu investieren.

Wenn wir uns nochmal die Aufteilung vor Augen führen, erkennen wir die erheblichen Risiken, die hier lauern können.

Eine Aufteilung auf nur bis zu 5 verschiedenen Wertpapieren aus einem Land und womöglich auch noch innerhalb derselben Branche, kann langfristig gesehen nicht die gewünschten Performance-Ergebnisse liefern, wie eine breit gestreute Investition unabhängig von einem einzelnen Land oder Branche. Hier kann selbst der relativ gering gewichtete MSCI World langfristig nicht helfen.

Doch wie könnte der durchschnittliche Anleger nun aus seiner grundsätzlichen Anlagephilosophie mehr Rendite erzielen und dabei trotzdem das Risiko erheblicher Streuen?

Bei der Auswahl der beliebtesten Aktien ist mir aufgefallen, dass es sich hierbei überwiegend um Dividendentitel handelt. Aber bei einer Konzentrierung auf nicht einmal 5 verschiedene Titel, kann es nicht nur zu Kursverlusten an sich kommen. Auch Dividendenkürzungen, wie zuletzt teilweise bei der Coronapandemie gesehen, können unerwartet eintreten.

Eine interessante Alternative für diesen durchschnittlichen Investor wäre es sicherlich, wenn dieser sich nach einem breit gestreuten ETF umsieht, welcher ganz speziell in Dividendentitel investiert. Wie so ein ETF aussehen kann, schauen wir uns jetzt einmal an. (Analyse und Depotaufbau findest du im Video)

Mit diesem einen ETF haben wir nun in etwa die Anlageidee des durchschnittlichen Anlegers nachgebildet. Mit dem Unterschied, dass wir viel breiter gestreut sind. Was sich wiederum positiv auf die Kursgewinne, als auch auf die Stabilität und Konstanz der Dividenden auswirken wird.

Der breit gestreute MSCI World war schon eine gute Wahl. Dieser weltweit gestreute ETF schließt viele verschiedene Länder und auch Branchen mit ein. Mit 20% Gesamtgewichtung im Depot, war dieser womöglich etwas untergewichtet. Um ein Klumpenrisiko zu vermeiden, würde ich die Aufteilung beider ETFs noch einmal miteinander vergleichen.

Wir konnten das durchschnittliche Anlagedepot eines Investors hierzulande analysieren und mit ETFs verbessert nachbauen. Dazu brauchten wir nur zwei verschiedene Indexfonds. Nicht nur in Sachen Kostenstruktur haben wir uns verbessert, sondern auch bei der Risikostreuung und vermutlich langfristig auch bei der generellen Performance. Die individuelle Aufteilung und Zusammensetzung eines jedes Depots muss natürlich jeder Anleger für sich selber festlegen.

Disclaimer Die von mir in diesem Text getätigten Aussagen spiegeln ganz alleine meine Meinung wider. Es ist keine Aufforderung, die in diesem Text beschriebenen Tipps und Vorschläge auch so für dich in die Tat umzusetzen. Beachte, dass Anlagen in Aktien, ETF und Derivate riskant sind und im schlimmsten Fall zum Totalverlust führen können. Auch ich kann keine Prognose über zukünftige Verläufe treffen. Die von mir verfassten Texte und Aussagen dienen rein der Information und Weiterbildung. Links, welche mit einem* gegenzeichnet sind, sind sogenannte Affiliatelinks. Wenn du über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmst, erhalte ich eine Vergütung. Für dich bedeutet dies keine Mehrkosten. Ich empfehle zudem nur Produkte, von denen ich selber überzeugt bin und diese auch persönlich nutze.