Was ist ein ETF? – diesen entscheidenden Nutzen bietet er uns!

Der Name ETF ist die Abkürzung für den Begriff Exchange Traded Fund, was so viel bedeutet wie „börsengehandelter Fonds“

Ein ETF ist eine Art der Geldanlage, womit wir langfristig unser Geld vermehren können und z.B. für die Altersvorsorge oder unseren Kindern und Enkelkindern vorsorgen können. Der Vorteil hierbei ist, dass ein ETF an jedem Handelstag (also von Montag bis Freitag außer Börsenfeiertagen) gekauft und verkauft werden kann und wir somit quasi flexibel an unsere Anlage kommen, wenn wir das wollen.

In Bezug auf ETFs werden wir auch immer wieder auf den Begriff „Indexing“ oder auch „passives investieren“ stoßen. Denn das ist der große Unterschied im Vergleich z.B. einer einzelnen Aktie bzw. eines aktiv gemanagten Fonds.

Denn bei einem ETF investieren wir unser Geld in ganze Indizes. Aber was ist in Index? Der wohl für die breite Öffentlichkeit in Deutschland bekannteste Index ist der DAX. Der Deutsche Aktienindex. Im Moment umfasst der DAX die 30 größten von der Marktkapitalisierung gelisteten Unternehmen Deutschlands. Darunter befinden sich unter anderem bekannte Unternehmen wie Adidas, Allianz oder auch BMW. In Zukunft soll dieser sogar auf 40 Unternehmen aufgestockt werden.

Somit haben wir schon einmal einen gravierenden Vorteil auf unserer Seite. Wie in dem Beispiel DAX gezeigt, investieren wir nicht in ein einzelnes Unternehmen, sondern in insgesamt 30 von Ihnen!

Manchem kommt vielleicht nun der Gedanke und sagt ja Markus halt! Ich kann auch in alle dieser 30 Unternehmen einzeln investieren. Das ist im Grunde völlig richtig, ja! Aber somit müssten wir 30 Kauforders ausfüllen. Zum Einen wäre das ein immenser Aufwand und zum anderen auch mit viel höheren Kosten verbunden, als dies mit einem einzelnen ETF abzudecken. Aber hierzu gleich mehr.

Aktuell soll es sogar über 3 Millionen verschiedene Indizes geben.

Die Erfolgswelle von ETF ist nicht mehr aufzuhalten. So können wir aktuell in insgesamt rund 7.000 verschiedene investieren.

Doch was hat es nun genau mit dem Kostenvorteil auf sich?

Beim ETF oder Aktienkauf ist es wie im echten Leben, dort wo es die besten Rabatte gibt, dort kaufe ich. Nehmen wir einen Autokauf. Eine wichtige Entscheidung, worin viel Geld gebunden ist. Ich habe also mein Traumauto ausfindig gemacht und weiß nun den Listenpreis hiervon. Somit gehe ich mit der gewünschten Ausstattungsliste im Gepäck zu drei Händlern desselben Herstellers. Wobei mir der dritte Händler einen Rabatt in Höhe von 10% gewährt. Bei Gesamtkosten von 30.000€ wäre dies eine Ersparnis von 3.000€, die ich nur durch einen Vergleich erlangt habe.

Bei der Geldanlage ist es im Grunde dasselbe. Wo bekomme ich für mein Geld am meisten?

Das Prinzip von Fonds ist dir vielleicht schon bekannt. Wo mit einem kleinen Betrag von teilweise ab 25€ in viele einzelne Unternehmen investiert wird. Wir nutzen die passive, besonders günstige Methode eines ETF. Doch es gibt auch sogenannte aktiv gemanagte Fonds. Dort überwacht und handelt ein Fondsmanager aktiv. Er versucht, auf die besten Unternehmen zu setzen und in schwierigen wirtschaftlichten Situation die Risiken zu senken, um langfristig mehr Rendite zu erzielen. Dies ist langfristig aber gegenüber eines ETF Ansatzes schier unmöglich.

Die Kosten eines aktiv gemanagten Fonds liegen zwischen 1% und bis zu 4% pro Jahr. Diese setzen sich aus dem Ausgabeaufschlag zusammen, der beim Kauf als Gebühr fällig wird und der Verwaltungsgebühr oder auch Managementaufschlag genannt. Denn schließlich möchte der Fondsmanager auch von etwas leben.

Ein ETF hat diese Kostenstruktur nicht. Denn er bildet quasi ganz langweilig den exakt gleichen Verlauf des von uns ausgewählten Index nach. Er möchte nicht versuchen besser, aber auch nicht schlechter zu sein als der von uns gewählte Index. Einfach nur den gleichen Verlauf abbilden. Somit kostet uns ein ETF z.B. auf den DAX im Durchschnitt nur 0,15% Gebühren pro Jahr! Und das ist der riesen Vorteil, den wir langfristig somit auf unserer Seite haben.

Hier wird der Vorteil deutlicher:

Nehmen wir als Beispiel einen fiktiven ETF mit 0,15% Gebühr pro Jahr gegenüber eines aktiv gemanagten Fonds mit 1,5% Gebühr pro Jahr. Dabei handelt es sich durchaus um eine übliche Gebührenstruktur dieser Art von Fonds. Was uns als Erstes auffällt, der aktive gemanagte Fonds kostet pro Jahr das 10-Fache!!! mehr als unser passiver Ansatz.

Nun unterstellen wir unserem ETF und dem aktiv geführten Fonds die exakt gleiche Rendite von 5% pro Jahr. Besteuerung und Inflation der Einfachheit nicht berücksichtigt.

Wir investieren 10.000€ als Einmalanlage für 30 Jahre. Somit haben wir als Endbetrag beim ETF die Summe von 41.405,02€. Beim aktiven Fonds liegt dieser bei 28.067,94€!

Der Unterschied liegt bei 13.337,08€! oder 47,51%! Wir würden quasi nur durch die erhöhten Kosten langfristig fast 50% unseres Geldes verschenken!

Es sei denn natürlich, der Fondsmanager ist 30 Jahre lang jedes Jahr knapp 1,5% besser als der breite Aktienmarkt. Und diese Annahme ist ausgeschlossen!

Doch warum haben immer noch so viele Menschen ihre Ersparnisse auf Sparbüchern und in wenig rentablen Lebensversicherungen, die faktisch nicht einmal mehr die Inflation ausgleichen?

Es ist wohl immer noch die tief verwurzelte Sehnsucht von Sicherheit. Bloß kein Geld verlieren! Auch wenn es bedeutet, langfristig die lukrativen Chancen der Kapitalmärkte liegen zu lassen. Und übrigens jeder Sparer, welcher ein Sparbuch oder andere niedrig verzinsten Produkte nutzt, verliert jedes Jahr unbemerkt Geld aufgrund der erwähnten Geldentwertung im Laufe der Jahre.

Dabei können mit einem breit aufgestellten ETF wie z.B. dem beliebten MSCI World viele Risiken minimiert werden.

In den Finanzmedien ist immer mal wieder von einzelnen Aktien zu hören, welche innerhalb eines Tages große Verluste hinnehmen mussten. Dies sind oft einzelne Schicksale aufgrund von unerwarteten Ereignissen. Diesen ereilt jedoch große Aufmerksamkeit in den Medien und verschreckt somit potenzielle Anleger. „So viel Geld verlieren an nur einem Tag? Undenkbar für mich“

Genau diesem Einzelrisiko können wir uns entziehen. Denn der eben erwähnte MSCI World z.B. investiert aktuell in rund 1.600 verschiedene Unternehmen auf der ganzen Welt, in verschiedenen Branchen. Wenn bei 1.600 Unternehmen eine Aktie einen hohen Tagesverlust erleidet, können die anderen Firmen dies gut ausgleichen und abfedern. Und in all diese Unternehmen können wir mit nur einer Kauforder investieren.

Ein weiterer Vorteil des passiven Investierens ist, dass wir passiv investieren. Das bedeutet, wir müssen nicht jeden Tag den Wirtschaftsteil unserer Tageszeitung studieren und die Finanznachrichten verfolgen. Auch sind uns Wirtschaftsabschwünge nicht unmittelbar wichtig und teilweise sogar von Vorteil. Denn wir investieren breit gestreut und langfristig. In einem späteren Beitrag werde ich dir erläutern, welche langfristige Rendite mit ETFs seriös möglich ist.

Die Investition in Indexfonds ist für jeden möglich. Mittlerweile ist der Aufbau von Depots sehr leicht verständlich. Im Laufe der nächsten Beiträge werde ich dir unter anderem Stück für Stück erklären, wie wir ETFs kaufen und verkaufen können. Wie wir ein Depot eröffnen und unsere Anteile verwalten. Bis dahin denke ich aber, ist ein gewisses Maß an Grundwissen von Vorteil, dass ich in den folgenden Beiträgen vermitteln werde. Denn schließlich wollen wir ja langfristig erfolgreich sein.

Disclaimer Die von mir in diesem Text getätigten Aussagen spiegeln ganz alleine meine Meinung wieder. Es ist keine Aufforderung, die in diesem Text beschriebenen Tipps und Vorschläge auch so für dich in die Tat umzusetzen. Beachte, dass Anlagen in Aktien, ETF und Derivate riskant sind und im schlimmsten Fall zum Totalverlust führen können. Auch ich kann keine Prognose über zukünftige Verläufe treffen. Die von mir verfassten Texte und Aussagen dienen rein der Information und Weiterbildung. Links, welche mit einem* gegenzeichnet sind, sind sogenannte Affiliatelinks. Wenn du über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmst, erhalte ich eine Vergütung. Für dich bedeutet dies keine Mehrkosten. Ich empfehle zudem nur Produkte, von denen ich selber überzeugt bin und diese auch persönlich nutze.