Mancher neuer Trader wird am Beginn vor der Frage stehen, was soll ich überhaupt traden?
Hier geht es nicht um langfristiges investieren in Aktien oder ETFs, sondern um den kurzfristigen Handel. Dieser geht meist nur wenige Minuten bis wenige Tage. Wir nutzen somit kleine bis größere Bewegungen aus, um unseren Profit zu machen. Die langfristige Entwicklung interessiert uns hierbei nicht allzu sehr.
Auch ich stand vor einigen Jahren genau an diesem Punkt und habe mich lange im Netz und auf YouTube schlau gemacht. Dabei habe ich für mich herausgefunden, dass 3 Kriterien bei der Auswahl der Basiswerte entscheidend sind.
Dies waren die Handelbarkeit, die Liquidität und die Kosten.
Die Handelbarkeit war für mich wohl ein sehr entscheidender Grund, warum ich beim Forexhandel gelandet bin.
Mit Handelbarkeit meine ich, dass ich als kleiner Privat Trader leicht Zugang zum Markt habe und auch sehr einfach aktuelle Kurse erhalten kann.
Der Zugang zum Devisenhandel ist sehr simpel mittlerweile geworden. Viele Broker bieten Zugang zum weltweiten Forexmarkt. Dabei wird oftmals der MT4 als Handelsplattform genutzt. Der MetaTrader 4 oder auch 5 ist eine sehr einfach aufgebaute, mit vielen zusätzlichen Tools erweiterbare Tradingplattform.
Von dort aus kann ich live Kursstellungen erhalten und auch direkt aus dem Chart handeln. Der MT4 ist kostenlos bei eigentlich jedem Broker im Devisenbereich enthalten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass nach ein paar Tagen probieren die meisten Funktionen selbsterklärend sind.
Somit war Forex für mich als Basiswert für Daytrading anfangs besonders gut geeignet, um erste Erfahrungen zu sammeln.
In den letzten Jahren ist auch der CFD Handel mit Aktien und Indizes immer beliebter geworden. Die Broker, welche ich verwende, bieten auch im MT4 bzw. MT5 diesen Handel mit an. Somit erhalte ich Livekurse vieler bekannter Aktien und Indizes und kann diese auch bequem direkt aus dem Chart heraus handeln.
So sollte ich es anfangs nicht zu kompliziert halten und nicht exotische Anlageformen ins Auge fassen, dessen Zugang kompliziert und für Anfänger ungeeignet ist.
Die Liquidität ist bei der Auswahl des Basiswertes für Daytrading sehr entscheidend. Denn wir wollen innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde unseren Trade absetzen. Und dieser soll im besten Fall natürlich auch so schnell es geht in unserem Interesse ausgeführt werden.
Zum Beispiel ist der weltweite Devisenmarkt sehr liquide. Jeden Tag werden auf der ganzen Welt Devisen für Billionen von Dollar gehandelt. Wenn ich einen Trade in diesen unglaublich liquiden Markt setzte, kann ich mir sicher sein, dass dieser Trade auch schnellstmöglich ausgeführt wird. Denn wie wir wissen, für jeden Käufer muss es einen Verkäufer geben und umgekehrt.
So kann ich im Forexmarkt selbst hohe Orders schnell durchbringen. Das gleiche beim kurzfristigen Aktienhandel der großen liquiden Unternehmen in den bekannten Indizes. Hier zählen auch Sekunden der Ausführung, um nicht nachteilig behandelt zu werden.
Wenn ich nun jedoch einen bestimmten Basiswert für mein Daytrading auswähle, der sich womöglich in einem Entwicklungsland befindet, wo die Finanzmärkte nicht so ausgeprägt sind wie in unseren Gefilden, muss ich damit rechnen, ab einem bestimmten Ordervolumen Probleme mit der einmaligen Ausführung zu bekommen. Ich laufe Gefahr, dass die Order in mehrere kleine Teile gestückelt und nach und nach ausgeführt wird, wenn die passende Gegenseite gefunden ist.
Somit sollte es in meinem Interesse sein, neben der Handelbarkeit auch die Liquidität im Auge zu behalten.
Die Kosten waren für mich am Beginn bei meinen Anfängen im Daytrading sehr entscheidend. Denn ich hatte keinen großen finanziellen Spielraum. Somit wollte ich für so wenig Geld wie möglich, so viele Erfahrungen wie möglich sammeln.
Hier sollten wir auch klar differenzieren. Denn mit nur wenigen hundert Euro Startkapital sozusagen brauche ich nicht von den großen regelmäßigen Einnahmen im vierstelligen Bereich zu sprechen. Es geht mehr darum, mit einem kleinen, für mich nicht lebensnotwendigen Kapital erste Erfahrungen zu sammeln. Wie funktioniert der Handel? Wie funktioniert die Plattform?
Der Devisenhandel und auch der CFD-Handel sind sogenannte Hebelgeschäfte. Das bedeutet, ich muss nur einen kleinen Teil der gesamten Position bei meinem Broker hinterlegen. Das ist die sogenannte Margin. Dieser Hebeleffekt ist sehr unterschiedlich und geht von 1:2 bis hin auch zu 1:400 nach oben. Somit müsse ich quasi nur einen Euro als Margin hinterlegen, um 400 Euro zu bewegen.
Da vor allem der Forexhandel erst ab einer gewissen Summe überhaupt Sinn ergibt, sind Hebelgeschäfte etwas Alltägliches in diesem Segment.
Der CFD-Handel mit Aktien funktioniert ähnlich. Ich muss nicht die volle Orderhöhe hinterlegen. Wenn ich natürlich richtig mit Aktien handeln möchte, muss ich bei einem Ordervolumen von 1.000 Euro auch den vollen Betrag hinterlegen. Dazu kommen noch Handelskosten des Brokers für die Ausführung und evtl. noch zusätzliche Kosten der jeweiligen Börse.
Somit muss ich bei der letztgenannten Variante auch mit einem höheren Startkapital ins Rennen gehen.
Meine Zielsetzung war immer, dass wenn ich ein kleines Tradingkonto profitabel handeln kann, ist es auch möglich mit höheren Summen verantwortungsbewusst umzugehen. Aus dem Grund würde ich jedem Anfänger auch raten, erst mit einer kleinen Summe, welche ich wirklich nicht für den Alltag zum Leben brauche, zu starten. Denn die Chance ist relativ hoch, das erste Tradingkonto auf 0 zu setzen. Ich spreche aus Erfahrung.
Schlussendlich können wir bei der Auswahl des Basiswertes für unser Daytrading folgendes festhalten. Die Kombination aus Handelbarkeit, Liquidität und Kosten grenzen unsere Auswahl auf folgende Werte ein:
- Devisen
- CFD auf Aktien
- CFD auf Indizes
Bei größeren Konten kann ich dann auch auf Hebelgeschäfte verzichten und rein nur mit Aktien handeln. Die Handelskosten fallen ab einer bestimmten Ordergröße auch dann nicht mehr zu sehr ins Gewicht.
Disclaimer Die von mir in diesem Text getätigten Aussagen spiegeln ganz alleine meine Meinung wider. Es ist keine Aufforderung, die in diesem Text beschriebenen Tipps und Vorschläge auch so für dich in die Tat umzusetzen. Beachte, dass Anlagen in Aktien, ETF und Derivate riskant sind und im schlimmsten Fall zum Totalverlust führen können. Auch ich kann keine Prognose über zukünftige Verläufe treffen. Die von mir verfassten Texte und Aussagen dienen rein der Information und Weiterbildung. Links, welche mit einem* gegenzeichnet sind, sind sogenannte Affiliatelinks. Wenn du über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmst, erhalte ich eine Vergütung. Für dich bedeutet dies keine Mehrkosten. Ich empfehle zudem nur Produkte, von denen ich selber überzeugt bin und diese auch persönlich nutze.